Der Maulwurf
Der Maulwurf (Tulpa europaea) ist im Logo unserer Firma, da er wie wir gestaltend in vielen Gärten eingreift, wenn auch im Gegensatz zu uns, häufig zum Leidwesen der Gartenbesitzer.
Nur allzu häufig stellen Kunden ausgerechnet uns die Frage, was sie gegen die Grabaktivitäten des Maulwurfs unternehmen können.
Daher hier noch einmal in aller Deutlichkeit: Der Maulwurf gehört aus gutem Grund nach dem §20e des BundesNatSchutzGes. zu den besonders geschützten Tierarten.
Er darf weder bejagt noch verfolgt, gestört, oder getötet werden.
Durch die als problematisch zu bewertende zunehmende (maschinelle) Bodenverdichtung ist die durch seine Grabaktivitäten hervorgerufene Bodenlockerung von großem Wert.
Steckbrief
Klasse | Mamalia |
Ordnung | Insektivora |
Familie | Talpidae |
Wurfzeit | April bis Mai, Wurfgröße 2-7, meist 4 Junge |
Lebensraum | Südskandinavien bis Nordspanien und Italien, im Osten bis Sibirien |
Gebiss | klassisches Insektivorengebiss, 44 Zähne |
Gewicht | 80-120 g Körpergewicht, Männchen sind größer als Weibchen |
Körperbau | extrem auf Wühlarbeit angepasst: Die kräftigen Vordergliedmaßen, der kurze Hals und das dichte und kurze Fell ermöglichen das Kriechen nach vorne und nach hinten. Der kurze, massive Oberarmknochen und der besondere Bau des Handgelenkknochens, sowie kräftige Krallen ermöglichen effektives Graben. |
Lebensweise
Bevor wir auf seine allgemeine Biologie eingehen, möchten wir vorab auf einige positive Aspekte seines Wirkens verweisen.
Nebst der Bodenlockerung, lässt sich die krümelige Erde seiner Aufwerfungen hervorragend als Ansaatsubstrat zum Anziehen neuer Pflanzen nutzen.
Darüber hinaus vertilgt er im Rahmen seiner täglichen Beutezüge (er ist Räuber und frisst keine Pflanzen) auch große Mengen an wurzelschädigenden Insekten und vor allem deren Larven.
Natürlich sind ihm menschliche (Garten-)Grenzen gänzlich fremd. Dies führt häufig zu negativen Auswirkungen aus gärtnerischer Sicht. Denn sowohl in Staudenpflanzungen und Rasenflächen, als auch auf Wegen und unter Terrassen führen seine Bodenbewegungen zur Verlagerung von Pflanzen oder Belägen. Dabei gräbt er sich je nach Bodenbeschaffenheit etwa 20-30 cm pro Minute voran.
Es wurden Tiere beobachtet, die binnen kurzer Zeit 6 kg Erde ausscharten. In einer Nacht kann er Tunnel von bis zu 100 Meter anlegen. Mehrmals am Tag durchläuft er in einem 3-4 stündigen Ruhe- und Wachrhythmus seine Gänge auf der Suche nach Beutetieren.
Er hält keinen Winterschlaf und ernährt sich vorwiegend von Regenwürmern, Asseln, Käfern, Engerlingen und anderen Insektenlarven, sowie Mäusen. Oftmals legt er Regenwurmvorräte an, indem er die Würmer durch Abbeißen der Kopfsegmente lähmt.
Seine Lebenserwartung beträgt meist nicht mehr als 4 Jahre, wobei er erst nach einem Jahr geschlechtsreif wird.
Seine natürlichen Feinde sind Eulen, Bussarde, Katzen, Marder und natürlich allzu häufig auch der Mensch.
Zusammenfassend können wir feststellen, dass das Wirken des Maulwurfs in einem naturnahen Garten als Teil des Ganzen eine interessante Bereicherung ist. Eingedenk der positiven Auswirkungen seiner Aktivitäten ist ein gemeinsames Miteinander anzustreben.
Sollten sie sich trotzdem genötigt sehen etwas gegen die Quantität seiner Besuche zu unternehmen, sollte dies durch Schaffung von Brutangeboten für Eulen und einen vielgestaltigen naturnahen Garten geschehen.